Für die HausArbeit, DoktorArbeit usw. benötigt der Jurist ein LiteraturVerzeichnis. Es gibt Computerprogramme, die bei der Verwaltung von Literaturstellen und der Erstellung des LiteraturVerzeichnisses helfen (sollen).

Konzepte für die Erstellung von Literaturverzeichnissen

  1. Manuelles Konzept: Literaturverzeichnisse entstehen dadurch, dass man in der Datenbank die verwendeten Quellen anklickt und das Programm diese Liste ausgibt.
  2. Automatisches Konzept: Die Literaturverwaltung durchsucht den Text nach Platzhaltern für Zitate und erstellt die Liste dann selbständig und formatiert die Platzhalter um.

Vorteile des manuellen Konzepts

Nachteile des manuellen Konzepts

Vorteile des automatischen Konzepts

Nachteile des automatischen Konzepts

Eine (alphabetisch sortierte) Auswahl von Literatur-Verwaltungs-Programmen

Bibliographix

Deutschsprachige Literaturverwaltung (Windows) mit zahlreichen Zusatzfunktionen (Ideenmanager, Bibliotheksrecherche...). Importiert und exportiert alle Standardformate. Abgespeckte Basic-Version ist kostenlos und unbegrenzt nutzbar, Vollversion 49 Euro (Hochschulpreis) Bietet manuelle und automatische Literaturverzeichnisse. Mehr Info unter http://www.bibliographix.de.

BibTeX

Ein LaTeX - Paket zur Erstellung von Literaturanhängen. Ohne extra Benutzeroberfläche eher unkomfortabel. Das Erstellen von eigenen Zitierrichtlinien ist eher etwas für Experten. Bietet automatische Literaturverzeichnisse. Auf BibTeX.org findet sich eine gute BibTeX Einführung als auch die BibTeX Formatbeschreibung.

Beliebte Benutzeroberflächen sind:

Jurabib ist ein Zitierstil für BibTeX, der mit den "leicht perversen Zitiergewohnheiten von Juristen" umgehen kann ... (Maximilian Dornseif in "juristische SchreibTeXnik").

Citavi

Deutschsprachige Software zur Literaturverwaltung und Wissensorganisation (Nachfolger von LiteRat). 35 Dokumententypen, darunter Gesetzeskommentar und Gerichtsentscheidung. Online-Recherche in vielen Bibliothekskatalogen und Fachdatenbanken. Im- und Export von RIS-, ENW- und BibTeX-Daten. Free-Version auf 100 Datensätze begrenzt, Pro-Version ab 90 Euro. Jeden Monat werden 3 Pro-Lizenzen als "Mini-Stipendium" verschenkt. Mehr Info unter http://www.citavi.com

Endnote

Englischsprachiges Programm (Windows, Mac). Gute Bibliotheksrecherche, mehrheitlich für US-Unis. Bietet manuelle und automatische Literaturverzeichnisse. 30-Tage-Demoversion. Mit 250 Euro (Hochschulpreis) relativ teuer. Mehr Info unter http://www.endnote.com/ . Siehe auch den Beitrag von Maximilian Dornseif

intranda Dr.

Literaturverwaltung (Windows) insbesondere für umfangreiche Arbeiten. Bietet nur manuelle aber dafür beliebig formatierbare Literaturverzeichnisse. Nur 5 Publikationstypen. 25,52 Euro für Studenten. Testversion erlaubt nur 15 Datensätze. Mehr Info gibt es unter http://www.intranda.com.

Jabref

Ein (kostenloses) Literaturverwaltungsprogramm, das auf BibTex basiert und betriebssystemunabhängig ist (Java-Archiv). Es unterstützt ausgefeilte Suchfunnktionen und Filter, Klassifizierungen nach Stichwörtern (automatisch und manuell) und kann auch Verweise auf PDF-Dateien, Webseiten usw. auswerten (d.h., die Verweise können mit einem Klick in externen Programmen wie Acrobat Reader oder Browser geöffnet werden). Zusätzlich kann man auch eigene Felder definieren, externe Datenbanken abfragen und eine Menge Formate importieren/exportieren. Weitere Infos unter http://jabref.sourceforge.net/ .

LiteRat

Deutschsprachige Literaturverwaltung (Windows) Kostenlos. Sehr verbreitet. Einmal eingegebene Daten müssen mit MS Access exportiert werden. Das Exportformat kann nur von wenigen anderen Literaturverwaltungen wieder importiert werden. Ist noch auf dem Entwicklungsstand Windows 3.1. Einziger Zitationsstil "Zeitschrift für Pädagogik". Mehr Infos unter http://www.literat.net. Neue (aber kostenpflichtige) Version ab 13. Feb. 2006 verfügbar. Info unter http://www.citavi.com.

Librixx

Literaturverwaltung für Windows Office. Ermöglicht Vorgabe von Zitier- und Formatierungsstandards, nach denen über ein Listenfeld per Mausklick Fußnoten- und Textverweise in einem MS Word Dokument erstellt werden. Enthält außerdem verschiedene Auswertungsfunktionen, z. B. Fundstelle des Datensatzes im Dokument, Zitierhäufigkeit, etc. Erstellt Literaturverzeichnis nach frei definierbaren Vorgaben. V.a. auf juristische Arbeiten zugeschnitten. http://www.librixx.com.

OpenOffice

Die kostenlose TextVerarbeitung OpenOffice enthält eine rudimentäre Literaturverwaltung die seit Version 1.1 auch automatische Verzeichnisse anbietet. Nur ein einziger Publikationstyp. Für Juristen kaum einsetzbar.

Refeus

Deutschsprachiges Programm zur Literaturverwaltung für Windows, Mac und Linux. Bequemes Sammeln von Inhalten und Quellen per integrierten Suchfunktion, Browsererweiterung und Smartphone App. Unterstützung von diversen gängigen Formaten im Im-und Export. Übersichtliches Verwalten der Quellen. Integrierter Texteditor zum Schreiben der Arbeit. Automatische Strukturierung der Materialien, der Zitation und des Layouts und einfache Veröffentlichung der Arbeit mit wenigen Klicks. Kostenlos, Pro-Version für 79€. Download unter https://refeus.de/content/start/.

RefWorks

RefWorks ist eine webbasierte Literaturverwaltung und operiert somit unabhängig vom Betriebssystem. Neben der direkten Datenübernahme aus vielen Quellen, z.B. LexisNexis Academic, ProQuest, EBSCO, etc. bietet das System ausgezeichnete Verwaltungsmöglichkeiten (Ordner, Tags) sowie die Möglichkeiten Referenzen und Ordner über RefShare im Internet bereitzustellen. Mehr Informationen zu RefWorks unter http://www.refworks.com oder http://www.ulb.uni-muenster.de/hilfetexte/refworks/

Synapsen

Gutes, fundiertes Konzept und ästhetische Umsetzung. Das Shareware-Programm synapsen ist eine hypertextuelle Literaturdatenbank, u.a. Im- und Exporte von BibTeX, online-Recherche in OPACs. synapsen ist in Java geschrieben und läuft in Kombination mit einer SQL-Datenbank auf allen Betriebssystemen, speziell optimiert für Mac OS X. http://www.verzetteln.de/synapsen/

Visual Composer .NET

Das integrierte Suchmodul Visual Library .NET bietet Recherchemöglichkeiten in zahlreichen Datenbanken (Standarddatenbank: GBV-Kataloge). Bibliographische Daten können mit einem Mausklick in die eigene Datenbank übernommen und dort nach Belieben verwaltet, organisiert und erweitert werden. Zu den verschiedenen Publikationstypen können beliebig viele Anmerkungen, Rezensionen oder Mitschriften angelegt werden. Alle Datenbankeinträge können miteinander verknüpft werden, so daß auch die jeweils relevanten Beziehungen zwischen Datenbankeinträgen verdeutlicht werden können. Eigene Texte können erstellt, strukturiert und exportiert (z.B. in Word) werden. Literaturlisten, Materialsammlungen oder einzelne Gliederungspunkte werden mit einem Mausklick erstellt und exportiert. Lebendiges Supportforum unter https://forum.semantics.de.

Demoversion mit bis zu 10 Datenbankeinträgen. Vollversion: Preis f. Studenten = 39,50 EUR, sonst 79 EUR. Campuslizenzen auf Anfrage. Mehr Informationen gibt es hier: http://www.visualcomposer.net

im Web

Wikindx

http://wikindx.sourceforge.net/index2.html

Zotero

Literaturverwaltung für den Browser, siehe auch Jurakopf vom 22.07.08

http://www.zotero.org

"Von Hand"

Die einfachste Lösung. Problem: Wenn man später auf ein anderes Programm umsteigen will, gibt es mit Sicherheit Probleme. Macht nur Sinn, wenn man nach Abschluss des Projekts die Literaturdaten nicht weiter verwenden will, also nach Diplomarbeit oder Dissertation "Schluss" ist. Tipps zur Literaturverwaltung mit Word siehe http://doktorandenforum.de/tipps/word.htm

Standard - Austauschformate

Die meisten Programme können die Datenbanken anderer Programme nicht direkt einlesen. Um Datenbestände von einem Programm in ein anderes zu übertragen muss daher im Regelfall ein Standard - Austauschformat zwischengeschaltet werden. Der bekannteste offene Standard hierfür ist BibTeX. Auch beliebt ist RIS. Weniger gut ist Refer (nur drei Publikationstypen).

Der Umstieg findet also in zwei Schritten statt:

Literaturverwaltungen, die weder BibTeX noch RIS unterstützen können sich als Sackgasse entpuppen, d.h. man bekommt die Daten nicht mehr aus dem Programm heraus.

Oben erwähnte Programme, die BibTeX und/oder RIS unterstützen sind

Weiteres zum Thema


siehe auch TextVerarbeitung


KategorieComputerFürJuristen

LiteraturVerwaltung (zuletzt geändert am 2015-05-11 13:10:10 durch anonym)